NEWS von Freitag, 28.12.2018

Saisonbilanz 2018
Rennverein blickt zufrieden auf ein stürmisches Jahr


Umsatzentwicklung durch Kooperation weiterhin positiv – Dachsanierung fortgeschritten
 
Ein im wahrsten Sinne des Wortes stürmisches Jahr hat der Zucht- und Trabrennverein Straubing hinter sich. Neben einem sportlich und wirtschaftlich erfolgreichen Jahr hat in den letzten Wochen und Monaten vor allem die Sanierung des durch Sturm Fabienne beschädigten Tribünendachs die Kräfte des Vereins gebündelt. Rechtzeitig zum Wintereinbruch wurde die Überdachung fertig, in den kommenden Wochen und Monaten geht es an die Wiederherstellung der Inneneinrichtung. Positiv entwickelt hat sich für den Straubinger Rennverein die enge Kooperation mit der französischen Wettgesellschaft PMU, die auch 2019 fortgesetzt werden kann.
 
Eine durchaus positive Bilanz kann der Zucht- und Trabrennverein Straubing über die abgelaufene Rennsaison ziehen. „Als wir im Februar 2008 die Verantwortung beim Verein übernommen haben, hat es wohl wenige gegeben, die daran geglaubt haben, dass es im Jahr 2018 diesen Verein und diese Rennbahn noch gibt“, sagt Rennvereinsvorsitzender Josef Schachtner zum Saisonabschluss. Es sei ein Glücksfall gewesen, dass der Rennverein die Chance bekommen habe, so genannte PMU-Rennen auf seiner Bahn zu veranstalten, die weltweit über die französische Wettgesellschaft zu bewetten sind. „Wir haben die Chance genutzt und selbst die größten Skeptiker überzeugt.“ Rund 15 Millionen Euro wurden in den 60 PMU-Rennen weltweit umgesetzt, der Umsatzschnitt pro Rennen wurde im Vergleich zum Vorjahr um 30.000 Euro gesteigert. Rund 450.000 Euro flossen aus den Straubinger Rennen in den so genannten PMU-Pool, aus dem der deutsche Dachverband Rennpreise, Züchterprämien, Technikkosten und weitere Ausgaben aller deutschen PMU-Rennen refinanziert werden.

75 mal überquerten in diesem Jahr die Traber die Ziellinie auf der Straubinger Rennbahn, so wie Azimut (Lisa Hanikirsch) am diesjährigen Volksfestrenntag. Auch im Jahr 2019 sind 18 Rennveranstaltungen im Gäuboden geplant.
In 75 Rennen sind 701 Pferde gestartet und haben über 308.000 Euro an Rennpreisen und Züchterprämien unter sich ausgefahren. Im Durchschnitt wurden also über 4110 Euro Prämien je Rennen ausgeschüttet. Erfolgreichstes Pferd der Saison 2018 war Serafino, der sich sechsmal in die Siegerliste eintragen konnte. Bei den Aktiven haben sich Rudi Haller (15 Siege) bei den Berufsfahrern, Stefan Hiendlmeier (4) bei den Amateurfahrern und Gerd Biendl (13) bei den Trainern als Champions durchgesetzt. Mit fünf Siegern ist der Stall GESVEA erfolgreichster Besitzer, siebenmal konnten Sieger aus der Zucht von Max Schwarz aus Langenmosen zur Ehrenparade vorfahren.
 
Knapp 900.000 Euro wurde auf die Straubinger PMU-Rennen von Deutschland aus in den PMU-Toto gewettet. Denn Straubing sammelt alle in Deutschland getätigten Wetten, nimmt Abzüge und Rennwettsteuer, und errechnet gemeinsam mit dem französischen Wettanbieter PMU eine gemeinsame Quote aus. Dies führt einerseits zu höheren Umsätzen, höherer Rennwettsteuerrückerstattung und damit Mehrwert für den Rennverein und den Rennsport. Aber auch die Wettkunden profitieren durch höhere Ausschüttungsquoten, stabilere Quoten und ein umfangreicheres Wettangebot. Hinzu kommen noch einmal 230.000 Euro Umsatz, der allein am deutschen Totalisator umgesetzt wurde, so dass auf die Straubinger Rennen über 1,13 Millionen Euro gewettet wurden.
 
Als sehr positiv hat sich das so genannte „Straubinger Modell“ für die beteiligten Rennvereine entwickelt. Der Straubinger Rennverein bietet seit März in Kooperation mit der französischen Wettgesellschaft PMU einen gemeinsamen Wettbetrieb für PMU-Rennen an, die nicht in Straubing stattfinden. Die PMU-Rennen wurden in Gelsenkirchen, Dinslaken (ab August), Mönchengladbach (ab April) und München-Daglfing (ab August) gelaufen, der deutsch-französische Wettmarkt in Straubing abgewickelt. Insgesamt wurden auf diese Weise knapp 1,37 Millionen Euro Wettumsatz generiert. „Mit diesem Modell haben wir alleine über 65.000 Euro Rennwettsteuer-Rückerstattung wieder in den Sport zurückgegeben“, unterstreicht Schachtner. Auch im kommenden Jahr arbeiten die vier Rennvereine mit dem Straubinger Rennverein zusammen.
 
Für große Aufregung war in diesem Jahr allerdings neben dem Renngeläuf gesorgt, als Ende September ein Sturmtief eine der beiden Tribünenhäuser abdeckte. Unmittelbar nach dem Sturmschaden wurden Notsicherungen vorgenommen und Anfang Dezember war das Tribünendach wieder komplett. „Parallel zu unserem letzten Saisonrenntag haben die Handwerker auf dem Dach noch gearbeitet“, sagt Schachtner. In den kommenden Wochen und Monaten wird der Verein mit der Wiederherstellung der Inneneinrichtung beschäftigt sein.
 
Aktuell laufen in Straubing die Planungen für das kommende Jahr. „Die Neukonzeption des Auslandsgeschäfts der PMU erfordert auch bei uns Flexibilität, aber wir werden auch hier eine für Besitzer und Aktiven attraktive Lösung finden“, versichert Schachtner. So werde es zwar 17 PMU-Rennen weniger geben, dafür aber einen PMU-Renntag mehr. Erstmals finden auch vier PMU-Rennen an einem Abend statt. Zum Ausgleich sollen zusätzliche Rennen höher dotiert werden als mit den in Straubing üblichen 800 oder 1000 Euro. Zudem sollen Rennen ausschließlich für französisch gezüchtete Pferde mit 2500 Euro dotiert werden. Die Rennsaison 2019 beginnt mit einem PMU-Mittagsrenntag am 21. Januar. 17 weitere Renntage sollen folgen.