Liebe Mitglieder des HVT,
liebe Züchter und Aktive,
sehr geehrte Damen und Herren,
am 20. September tritt die Mitgliederversammlung des Hauptverbandes für Traberzucht (HVT) e.V. in Berlin zusammen. Im Rahmen der Versammlung werden turnusgemäß ein neuer HVT-Präsident und ein neues HVT-Präsidium gewählt.
Von verschiedenen Züchtern, Besitzern und Aktiven angesprochen und zu einer Kandidatur motiviert, habe ich mich persönlich in den vergangenen Monaten sehr intensiv mit der Frage beschäftigt, ob ich mich bei der anstehenden Mitgliederversammlung für das Amt des HVT-Präsidenten zur Verfügung stelle. Für mich gab es dabei zwei Punkte, die nicht zur Debatte standen und stehen:
1.) Ich werde nicht als HVT-Präsident und Geschäftsführer in Personalunion zur Verfügung stehen, und
2.) werde ich nicht für das Präsidium kandidieren, wenn die Mitgliederversammlung einen geschäftsführenden Präsidenten wählt.
Der HVT braucht eine neue Führungspersönlichkeit, die unabhängig und unvoreingenommen die notwendigen Schritte angehen kann, damit Traberzucht und –rennen auch in Deutschland wieder eine Perspektive haben. In einem ersten Schritt müssen wieder Aufbruch, Vertrauen und Verlässlichkeit, Transparenz und Offenheit, aber auch die offensive Darstellung der wertvollen Arbeit der Züchter und Aktiven nach innen und außen im Mittelpunkt stehen. Und über allem steht: Wir müssen in Deutschland wieder „Lust auf Traber“ machen. Dieser Aufgabe stelle ich mich:
Ich werde bei der HVT-Mitgliederversammlung 2019 für das Amt des ehrenamtlichen HVT-Präsidenten kandidieren und den Mitgliedern das Angebot machen, gemeinsam mit dem neu zu wählenden Präsidium Verantwortung für unseren Zuchtverband zu übernehmen.
Mit der mittlerweile über elfjährigen Erfahrung als Vorsitzender des Zucht- und Trabrennvereins Straubing, sowie meinem beruflichen Hintergrund als ausgebildeter Zeitungsredakteur und 15 Jahren Tätigkeit als enger Mitarbeiter des niederbayerischen Europaabgeordneten und EVP-Fraktionsvorsitzenden Manfred Weber traue ich mir diese Aufgabe zu. Mein Arbeitgeber bietet mir die Möglichkeit einer flexiblen Gestaltung meiner Arbeitszeit, um dieses Ehrenamt auch entsprechend auszufüllen. Ich habe zudem das Glück, dass ich mit meiner Frau, die sich selbst als kleine Besitzerin engagiert, die Leidenschaft für den Trabrennsport teile.
Seit meiner frühesten Jugend bin ich Mitglied in verschiedenen Vereinen und Organisationen und habe dabei die klassische Verbandsarbeit gelernt. Ich habe - natürlich die finanziellen und rechtlichen Spielräume des HVT im Hinterkopf - keine Angst vor Ideen und Anregungen, die aus Arbeitsgruppen oder –kreisen in den HVT eingebracht werden und einen Beitrag zur Verbesserung der Situation der deutschen Traberzucht und -rennen leisten. Im Gegenteil: Wir müssen die spürbare Kluft zwischen Züchtern, Besitzern und Aktiven einerseits und HVT und Funktionären andererseits, wieder schließen. Dies erfordert gegenseitigen Respekt vor der Arbeit und Aufgabe des jeweils anderen und ist auch nur im Gespräch und im Dialog auf Augenhöhe möglich. Diesen Prozess werde ich aktiv vorantreiben.
Als Vorsitzender eines kleinen Rennvereins habe ich in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass mir das Wohl des gesamten Rennsports – und nicht nur das meiner Rennbahn - am Herzen liegt. Deshalb habe ich mich beispielsweise bei den Themen Buchmachersteuerrückerstattung, Geldwäscherahmenrichtlinie oder deutsch-französischer Totalisator gerne engagiert. Mit der gleichen Begeisterung werde ich im Falle meiner Wahl die Interessen aller Beteiligten am System der deutschen Traberzucht, also den Züchtern und im weiteren Verlauf den Aktiven, Besitzern, Veranstaltern und letztlich auch Wettkunden gegenüber Politik, Verbänden und anderen nationalen und internationalen Gesprächs- und Verhandlungspartnern vertreten. Ich gebe den Züchtern und allen Beteiligten wieder eine Stimme in der Öffentlichkeit!
Die zentrale Antwort auf die Fragestellung, ob Traberzucht in Deutschland eine Zukunft hat, werden die Züchter und Aktiven aber selbst geben müssen: Mit ihrer aller Hilfe, Mitarbeit und Unterstützung kann es uns gelingen, das System der Traberzucht und –rennen auch in Deutschland wieder in Schwung zu bringen. Denn: Ein neuer HVT-Präsident und sein Präsidium führen nicht automatisch zu mehr Fohlengeburten. Ein Präsidium kann nur die Rahmenbedingungen so gestalten, dass wir der fast 150jährigen Tradition der deutschen Traberzucht und Trabrennen eine Zukunft geben.
Dabei können wir mögliche Synergien mit anderen Pferdezuchtverbänden und Organisationen nutzen, sowie auf ein breites Netzwerk zählen. Ich bin überzeugt, dass wir mit einer verstärkten und zeitgemäßen Medien- und Lobbyarbeit des Verbandes wieder mehr Menschen für die Faszination Traberzucht und –rennen gewinnen und an uns binden können. Dazu gehören für mich auch Modelle, wie die Besitzergemeinschaft TraberParti, mit der Alexander van Dijk und seine Mitstreiter wieder für ein „Wir-Gefühl“ auf und neben unseren Bahnen sorgen. Die von Maren Hoever mit hohem Einsatz betreute Internetpräsenz mein-trabrennsport.de ist dabei auch eine Säule der Kommunikation – im Zeitalter von Twitter, Instagramm, Snapchat und Co. müssen aber weitere soziale Kanäle genutzt werden, um neue Generationen und Zielgruppen zu erreichen.
Die Aufgabe des Präsidenten des HVT in der aktuellen Lage zu übernehmen, ist fordernd und alleine nicht zu stemmen, zumal es viele Themenbereiche gibt, denen ich mich als Präsident persönlich widmen werde. Die Präsidiumsmitglieder werden konkrete Zuständigkeiten und Aufgabenfelder bekommen, für die sie verantwortlich sind. Umso wichtiger ist es, auch die Erfahrung der bisherigen HVT-Spitze in diese Arbeit einzubeziehen. Aber: Die Mitgliederversammlung hat das Wort über die Zusammensetzung eines neuen Präsidiums, das Präsidium das Wort über die Bestellung des bisherigen oder eines neuen Geschäftsführers. Aus Respekt vor der Mitgliederversammlung und dem neuen Präsidium werde ich diesen demokratisch herbeizuführenden Entscheidungen nicht vorgreifen. Sollte sich das Präsidium für eine erneute Berufung des amtierenden Geschäftsführers entscheiden, so ist aus meiner Sicht zu gewährleisten, dass in absehbarer Zeit auch auf dieser Position ein Generationswechsel vollzogen werden muss.
Meine Kandidatur ist ein Angebot an die Mitglieder des HVT. Ich habe mich bewusst entschieden, dies vor der Mitgliederversammlung bekannt zu geben, damit jedes Mitglied die Chance hat, sich über meine Person und meine Schwerpunkte vor der entscheidenden Versammlung zu informieren. Die Mitglieder werden in geheimer Wahl abstimmen und gewiss aus mehreren Kandidaten auswählen können. Dabei kommt den Mitgliedern des HVT eine große Aufgabe zu: Sie entscheiden über die Zukunft aller an Traberzucht und –rennen beteiligten Menschen. Sollte sich die Mehrheit der Mitglieder für ein anderes Angebot entscheiden, werde ich mich weiterhin als Vorsitzender des Zucht- und Trabrennvereins Straubing einbringen und die Arbeit des neuen Präsidenten und Präsidiums unterstützen.
Bitte kommen Sie bei Fragen jederzeit auf mich zu. Folgen Sie mir auf Facebook und informieren Sie sich gerne in den kommenden Tagen auf meiner persönlichen Facebook-Seite oder rufen Sie mich einfach an. Mir war und ist ein kurzer Draht wichtig – vor und nach einer Wahl!
Ich freue mich auf unsere nächste persönliche Begegnung, spätestens im Rahmen der Mitgliederversammlung, und auf eine in jedem Fall interessante Zeit nach der Neuwahl.
Herzliche Grüße!
Ihr
Josef Schachtner
Postanschrift:
Zucht- und Trabrennverein Straubing e.V.
Ejadonstraße 45
94315 Straubing
Tel.: +49 (0) 94 21 / 37 77
FAX: +49 (0) 94 21 / 4 23 94
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facebook: Trabrennbahn Straubing