NEWS von Montag, 27.12.2021

235.000 Euro Prämien in der abgelaufenen Saison
Auch zweite Corona-Saison forderte den Rennverein

Besuchereinschränkung lässt Bahnumsatz wegbrechen – Umsatz-Retter: V7-Wette

(trab-sr). Auch die zweite Corona-Saison hat den Straubinger Trabrennverein gefordert. Durch die Corona-Einschränkungen brach der Wettumsatz der Bahnbesucher auch im zurückliegenden Jahr fast komplett weg. Nur an zwei der insgesamt 13 Renntage konnte das Tribünenhaus für Besucher geöffnet werden. Hinzu kam die monatelange Schließung der Wettannahmestelle. Trotz aller Schwierigkeiten sind die Verantwortlichen bei der Jahresbilanz dennoch zufrieden gestimmt.

Der Straubinger Trabrennverein hat sich auch im zweiten Corona-Jahr nicht ausbremsen lassen und alle seine 13 geplanten Rennveranstaltungen in der zurückliegenden Saison durchgeführt. In den 99 stattgefundenen Rennen, darunter 37 Rennen in Zusammenarbeit mit dem französischen Wettanbieter PMU, konnten rund 235.000 Euro an Rennpreisen und Züchterprämien an die Besitzer und Aktiven ausgeschüttet werden. „Das sind Prämien, die wir breit im Alltagssport gestreut haben, wodurch viele bayerische Besitzer und Aktive von den lukrativen Straubinger Rennpreisen profitieren konnten“, freut sich ZTV-Vorsitzender Josef Schachtner zum Jahresabschluss. Und das Ganze, obwohl der Rennverein fast den gesamten Umsatz über die Außenwettschiene abwickeln musste, da Besucher auf der Bahn nur an wenigen Renntagen vor Ort sein durften. „Und die aktuelle Verordnungslage ermöglicht schon wieder keine Besucher auf der Bahn.“

99 mal erklang im ablaufenden Jahr auf der Straubinger Rennbahn das Startsignal und trotz der Einschränkungen durch die Coronapandemie sind die Verantwortlichen zufrieden gestimmt. Vorsitzender Josef Schachtner: „Das zweite Corona-Jahr hat uns massiv gefordert, aber nicht überfordert.“ (Foto: traberfan.at)Stellvertretend für die vielen engagierten Aktiven werden am ersten Saisonrenntag an diesem Sonntag auf der Bahn die Champions geehrt. Da erneut keine Besucher auf der Anlage zugelassen sind, werden die Ehrungen zwischen Rennen stattfinden und live auf NiederbayernTV und den Streams der Wettanbieter übertragen. Bahnchampion der Profifahrer ist einmal mehr Rudi Haller mit 19 Jahrestreffern. Bei den Amateurfahrern konnte Stefan Hiendlmeier (7 Siege) punkten. Die meisten Sieger als Trainer stellte Manfred Schub (20 Siege). Die zwei Trabreiten des Jahres konnte die deutsche Trabreit-Championesse Ronja Walter gewinnen. Erfolgreichstes Pferd des Jahres ist Ocean Blue (6 Siege). Ihre Besitzerin Dr. Marie Lindinger und Stefan Hiendlmeier sind auch die beiden erfolgreichsten Besitzer auf der Bahn, die jeweils elf Sieger stellen konnten.

Neben den Aktiven kamen in Straubing auch die Wettkunden auf ihre Kosten. Gerade die V7-Wette hat sich an mehreren Renntagen als „Umsatz-Retter“ erwiesen. „Durch das Engagement eines privaten Unterstützers konnten wir an bislang sieben Renntagen eine Mindestausschüttung von 10.000 Euro in der V7-Wette zusagen, was sich letztlich gerade an Nicht-PMU-Renntagen sehr positiv auf den Umsatz ausgewirkt hat“, bilanziert Schachtner. Durch eine Jackpot-Ausschüttung wuchs der Umsatz in der V7-Wette an Allerheiligen auf rund 55.000 Euro an, was den höchsten jemals in Straubing erzielten Umsatz in einer einzigen Wettart bedeutet hat. Drei weitere Renntage kann der Rennverein auf das Engagement des privaten Unterstützers noch zurückgreifen, „und dann werden wir sehr ernsthaft darüber nachdenken, unser Straubinger V7-Versprechen weiterzuführen“, wagt Schachtner einen Blick in die Zukunft.

Besonderer Beliebtheit erfreut sich die Straubinger Rennbahn auch bei den französischen Wettkunden. In den 37 übertragenen Rennen, sowie einigen nur im Internet zu bewettenden Prüfungen wurden rund 13,5 Millionen Euro umgesetzt. Zum Vergleich: In den 99 Straubinger Rennen wurden am deutschen Wettmarkt rund 1,6 Millionen Euro umgesetzt. „Ohne die PMU-Prüfungen hätten wir keine Chance, denn Rennbahnstandort Straubing zu erhalten“, unterstreicht ZTV-Vorsitzender Josef Schachtner die Bedeutung der Kooperation mit den internationalen Partnern. Zumal in diesem Jahr durch die Corona-Bestimmungen die umsatzstarke Wettannahme mehrere Monate geschlossen bleiben musste. „Auch hier ist uns eine wichtige Einnahmequelle weggebrochen.“ Zugleich sei man durch sämtliche Raster der Corona-Hilfsmaßnahmen gefallen.

Ebenfalls sehr positiv wird die zweite Neuerung des Rennjahres in Straubing angenommen: Seit Sommer werden die Straubinger Renntage live im Programm des Regionalsenders NiederbayernTV übertragen. Hierzu hat man sich zum langjährigen Bahnsprecher Ernst Waldsperger und Frankreich-Expertin Melanie Bäumel-Schachtner mit dem Wettexperten Michael Hartmann und Studiomoderator Hartwig Thöne noch Verstärkung geholt und präsentiert die Straubinger Rennen nun in einer TV-Livesendung. Dazu ist auch NiederbayernTV mit einem eigenen Sendeteam vor Ort. „Die Zuschauerrückmeldungen sind durch die Bank positiv und wir freuen uns, im kommenden Jahr wieder alle 15 geplanten Renntage im NiederbayernTV-Programm präsentieren zu können.“

„Wenn wir einen Strich unter das Jahr 2021 ziehen, können wir festhalten, dass uns das zweite Corona-Jahr massiv gefordert, aber Gott sei Dank nicht überfordert hat“, bilanziert Rennvereinsvorsitzender Josef Schachtner. Dies sei nicht zuletzt durch die finanzielle Unterstützung von Partnern und Sponsoren möglich gewesen. „Egal ob Aktiver, Besitzer, Wettkunde, Mitarbeiter, Sponsor oder Partner – jeder hat hier einen wesentlichen Beitrag geleistet.“ Auch für die kommende Saison habe man die Zusagen unterschiedlicherer Förderer, so dass der Genehmigungsbehörde eine ausgeglichene Finanzplanung vorgelegt werden konnte. Die Saison startet am Sonntag ab 16.15 Uhr mit insgesamt neun Rennen, einer V7-Wette und der Championatsehrung. Vorsitzender Josef Schachtner blickt aber bereits mit einem Auge auf das Jahr 2023: „Wir freuen uns schon auf die übernächste Saison, wenn der Straubinger Rennverein sein 150jähriges Bestehen feiern kann – als ältester Trabrennverein Deutschlands.“