NEWS von Mittwoch, 08.02.2023

Mitgliederversammlung
Corona-Folgen beuteln den Rennverein

Helmut Biendl und Alfred Winzig neue Ehrenmitglieder – Vorstand im Amt bestätigt

(trab-sr) Die zurückliegenden Corona-Jahre und auch die aktuell steigenden Preise fordern den Straubinger Trabrennverein. Bei der Mitgliederversammlung am Montagabend auf der Trabrennbahn konnte Vorsitzender Josef Schachtner zwar positive Vereinsergebnisse vorlegen, „aber uns beutelt die Krise kräftig durch“. Mit Ausnahme einer Soforthilfe habe der Rennverein von keinem der vielen Corona-Hilfspaketen profitiert. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden zahlreiche Mitglieder geehrt und ausgezeichnet. Bei den Neuwahlen wurde Vorsitzender Josef Schachtner im Amt bestätigt. Ministerpräsident Markus Söder übernimmt die Schirmherrschaft über einen der Jubiläumsrenntage „150 Jahre ZTV Straubing“.

„Wir mussten während der Pandemie unsere Wettannahme schließen, ebenso die Gastronomie, durften keine Bahnbesucher willkommen heißen und müssen den Ausfall von Mieteinnahmen von ausgefallenen Veranstaltungen hinnehmen. Entschädigung aus den Corona-Hilfspaketen gab es dafür keine“, sagte Vorsitzender Josef Schachtner bei seinem Rechenschaftsbericht. Im Gegenteil: Die erhaltene Soforthilfe müsse man eventuell sogar wieder zurückzahlen. Die bayerischen Rennveranstalter hätten ihrer Verärgerung und die Auswirkungen auf die finanzielle Situation gegenüber Wirtschafts-, Finanz- und Landwirtschaftsministerium klar zum Ausdruck gebracht. Nach einem persönlichen Gespräch mit Staatsministerin Michaela Kaniber stehe man mit dem Landwirtschaftsministerium weiterhin in Kontakt, um diese Ungerechtigkeit aus der Welt zu räumen. Zumal der Rennverein nach der Corona-Pandemie auch noch mit den gestiegenen Energiekosten und steigenden Preisen zu kämpfen habe. Die drei Jahre vor Corona habe man mit einem positiven Vereinsergebnis abschließen können. „Ohne den Einnahmen aus der Wettannahme, den PMU-Rennen und der Unterstützung durch Sponsoren und Förderer würde es diesen Verein und diese Rennbahn nicht mehr geben“, brachte es Schachtner auf den Punkt.

Trotz der kritischen Rahmenbedingungen komme der Rennverein seiner satzungsgemäßen Aufgabe nach, Leistungsprüfungen abzuhalten und die Rennpferdezucht damit zu fördern. Aber es gab auch einige positive Punkte zu vermelden. Dabei nannte Schachtner die im vergangenen Jahr erstmals erfolgte Zuweisung von Mitteln aus der Buchmachersteuer, die an die bayerischen Rennvereine ausgeschüttet wurden, „auch wenn wir alle eine höhere Summe erwartet hätten“. Seit Mai 2020 werden in den deutschen Totalisator auch Umsätze ausländischer Wettkunden vermittelt, was letztlich zu stabileren Quoten führt. Besonders dankte Schachtner den Initiatoren des „Straubinger V7-Versprechens“, mit deren Unterstützung der Rennverein an zehn Renntagen eine V7-Wette mit jeweils 10.000 Euro Auszahlungsgarantie anbieten konnte. „Gerade in der Corona-Zeit waren die Einnahmen aus dieser Wette eine existenziell wichtige Unterstützung.“

Durch die Kooperation mit NiederbayernTV sei der Straubinger Rennverein der einzige Rennveranstalter Deutschlands, dessen Rennen im frei empfangbaren Regionalfernsehen präsentiert werden. Die Produktion der TV-Sendung sei durchaus eine Herausforderung und neue Erfahrung, aber durch die positive Zuschauerresonanz sei man immer wieder aufs Neue motiviert.

Helmut Biendl (v.l.) und Alfred Winzig wurden im Rahmen der Mitgliederversammlung zu Ehrenmitgliedern des Zucht- und Trabrennvereins Straubing ernannt. Im Kreis der geehrten Mitglieder steht auch der wiedergewählte Vorsitzende Josef Schachtner (4.v.l.), sein Stellvertreter Dr. Reinhard Schmidt (5.v.l.) und Beisitzerin Simone Altmann (6.v.l.).

Im Rahmen des Treffens wurden zahlreiche Mitglieder geehrt und ausgezeichnet. Seit 25 Jahren sind Isolde Berger, Franz-Josef Heigl, Reinhard Kelnhofer und Lothar Waldsperger Mitglieder beim ZTV Straubing. Seit 40 Jahren gehören Wolfgang Bayer und Richard Hafeneder dem Verein an. Seit 50 Jahren sind Helmut Biendl und Alfred Winzig Mitglieder. Sie wurden von der Versammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt. Offiziell in den Ruhestand verabschiedet wurde der langjährige Mitarbeiter Franz Forstner. Bereits im Frühjahr 2022 ist er in den neuen Lebensabschnitt eingetreten. Forstner bleibt dem Rennverein aber weiterhin erhalten und unterstützt seinen Nachfolger Franz Engel bei der Pflege der Bahn, der Gebäude und des gesamten Rennbahnareals.

Bei den Neuwahlen wurden Vorsitzender Josef Schachtner, stellvertretender Vorsitzender Dr. Reinhard Schmidt, sowie die Beisitzer Simone Altmann, Lothar Waldsperger und Walter Wuttke einstimmig im Amt bestätigt. Da aktuell 20 Mitgliedsaufnahmeanträge vorliegen, soll im Sommer eine Mitgliederversammlung mit vorgezogenen Neuwahlen einberufen werden, bei der dann auch die neuen Mitglieder wahlberechtigt sind und die Möglichkeit haben, für den Vorstand zu kandidieren. Der am Montag bestätigte Vorstand beabsichtigt, bei dieser Wahl dann nicht mehr für ein Amt zur Verfügung zu stehen. Gleichzeitig würde dann auch der Geschäftsführer und Rennsekretär aus seinem Amt ausscheiden.

Zum Start in die Sommersaison am 30. April hat Ministerpräsident Markus Söder die Schirmherrschaft über einen der Jubiläumsrenntage übernommen, bei dem Staatsminister Christian Bernreiter die Siegerehrung vornehmen wird. Am 20. Mai findet der traditionelle LOTTO Bayern-Renntag auf der Straubinger Rennbahn statt – einen Tag, nach dem 150. Geburtstag des Straubinger Traditionsvereins.