NEWS von Sonntag, 21.05.2023

Nachschau Samstag, 20. Mai 2023
Good Fellow war ein feiner Kerl

In Österreich stationierter Franzose holt sich mit Gerhard Mayr den LOTTO Bayern-Grand-Prix – Alois Ortner ist mit großen Vorsprung Straubinger Amateurmeister

(trab-sr) Ein Renntag mit Sonnenschein ist in diesem verregneten Mai wie ein Sechser mit Zusatzzahl – passend zum großen LOTTO Bayern-Renntag am Samstag im Rahmen des Jubiläumsjahres „150 Jahre Zucht- und Trabrennverein Straubing“ strahlte der Planet aber zuverlässig vom Himmel. Strahlen konnten oft auch die Favoritenwetter, denn in nicht weniger als sieben Rennen setzten sich die heruntergewetteten Pferde durch. Doch gerade Unwägbarkeiten machen Pferdewetten zur Lotterie. Im Hauptereignis, dem LOTTO Bayern-Grand-Prix, brillierte nicht der Top-Favorit Bugatti SS, sondern Good Fellow mit Gerhard Mayr. Christoph Schwarz holte für den Stall von Robert Gramüller dennoch wieder einen großartigen Hattrick. In der an diesem Renntag ausgetragenen Straubinger Amateurmeisterschaft konnte sich Alois Ortner vor Peter Platzer und Martin Geiender überlegen durchsetzen.

Mit Good Fellow sicherte sich Austria-Goldhelm Gerhard Mayr den diesjährigen LOTTO Bayern-Grand Prix. (Fotos: W. Schaffrath)

Bereits im „Wettstar.de-Experteninterview“ hatte Austria-Champion Gerhard Mayr angekündigt: „Ich werde am Start losfahren. Good Fellow sollte erste Chancen besitzen.“ Beides hat sich bewahrheitet. Gut gestartet, ließ der sechsjährige Franzose – sein Name steht übersetzt für „feiner Kerl“ - die Favoriten galant den weiteren Weg gehen. Favorit Bugatti SS musste durch die dritte Spur, er überzeugte dennoch. Der österreichische Goldhelm sah sich das alles von der Spitze aus ganz entspannt an und kam nicht in Verlegenheit. Ungefährdet fuhr der Sechsjährige den Sieg im Hauptereignis ein und verwies Bugatti SS, Henri de Jautais und den ebenfalls weite Wege gehenden Dream of Action auf die Geldränge. LOTTO-Vizepräsident Josef Müller und weitere Ehrengäste gratulierten dem Siegfahrer zu seinem Treffer, der mit Niederbayern TV-Moderator Hartwig Thöne entspannt plauderte und verriet, der Sieg habe ihn nicht gewundert, denn er sei von seinem Pferd überzeugt.

Eine spannende Sache war die Straubinger Amateurmeisterschaft, die in den fünf Wertungsläufen bis zum Schluss um die begehrten Punkte kämpften. Die meisten Zähler konnte der sich kontant platzierende Alois Ortner vor Peter Platzer und Martin Geineder für sich verbuchen. Der routinierte Amateur aus Niederbayern, der vor allem mit Außenseitern auf vorderen Plätzen sein Konto füllte, holte mit großem Abstand 59 Punkte vor Peter Platzer (33 Punkte) und Martin Geiender (28 Punkte).

Mit fünf guten Platzierungen sicherte sich Amateurfahrer Alois Ortner die diesjährige LOTTO Bayern Straubinger Amateurmeisterschaft.

Gleich im ersten Wertungslauf holte Ortner mit Außenseiter Jeronimo Casei den dritten Rang. Das Rennen wurde nach couragierter Fahrt von Denise Schuch eine sichere Beute der sich bereits zuletzt in Szene setzenden Toma Toma, die vorne für flotte Pace sorgte und auch Lola Dragon nicht mehr herankommen ließ. Im vierten Rennen erzielte Alois Ortner mit Dark Look einen vierten Platz. In sensationeller Weise meldete sich hier der Arnstorfer Golfe Juan zurück auf die Siegerstraße. Er blies mit wuchtigen Schritten zum Angriff und konnte Very Special One beim ebenfalls ersten Start nach Pause überraschend spielerisch den Sieg entreißen. Golfe Juan bescherte dabei Martin Geineder wichtige Punkte für den dritten Rang in der Amateurmeisterschaft. Gala Petteviniere, von Marion Dinzinger erneut perfekt pilotiert, komplettierte die lukrative Dreierwette.

Gleich danach kassierte Top-Favoritin Violet F mit Stefan Hiendlmeier in toller Manier die von Alois Ortner auf Rang zwei gesteuerte Außenseiterin Daisy CG ein und landete nach gelungenem Comeback am letzten Renntag ihren ersten Jahressieg. Derby Winner lief auf Rang drei. Danach verkniff sich King Occagnes am Start jegliche Marotten und ließ mit Marian Tux den erneut gut gehenden X Lover Diamant und Indoor abblitzen. Dazu gratulierte auch Bezirksrat Franz Schreyer. „Die Besitzer haben ordentlich Druck gemacht“, erklärte der ehemalige Weltmeister launig und wies auf seine beiden Söhne Alexander und Florian, in dessen Besitz der Wallach seit kurzem steht. „Der Papa braucht das anscheinend“, entgegneten die beiden Neubesitzer mit einem Augenzwinkern und freuten sich riesig.

Im letzten Rennen konnte Alois Ortner seine Führung noch einmal ausbauen und holte einen ordentlichen zweiten Rang mit dem Außenseiter Offroader. Peter Platzer machte den Ehrenrang in der Straubinger Amateurmeisterschaft mit einem sehr souveränen Sieg von Zucchero klar. Wotan Casei komplettierte mit Marcus Gramüller den Einlauf.

Hier musste sich das Team Lila mit einer guten Platzierung zufriedengeben, doch diese rundete einen gelungenen Renntag für den Stall von Robert Gramüller lediglich ab. Unter drei Siegen geht Christoph Schwarz, der in der deutschen Fahrerwertung derzeit auf dem sensationellen Rang zwei rangiert, hinter Michael Nimczyk und noch vor Robbin Bot, derzeit gar nicht erst nach Hause. Den Auftakt machte ganz leicht und locker der „Wettstar“-Tipp des Tages Viper, der seine Siegesserie fortsetzte. Breeding of Hanke hatte sich einen Fehler erlaubt, konnte sich aber dennoch noch vor Ilya des Douits in Szene setzten. Ebenso überzeugend fiel der erste Sieg von Stall Habos Quarcia Bo aus, die in der Zielgerade an der lange führenden, dieses Mal sehr gut gegangenen Zuckerpuppe vorbeisprintete. Lady Aurora SR wurde Dritte. Und auch M Eck Enroe machte seine vielen Besitzer richtig glücklich und war nach seinem Rennen so entspannt, dass er sich auf der Siegerparade von den Kindern an der Barriere sogar kraulen ließ. Edel Beppi und Höwings Butterfly platzierten sich dahinter. Nicht nur Christoph Schwarz rangiert in der deutschen Top 3 ganz oben, sondern auch Trainer Robert Gramüller: Nach Wolfgang Nimczyk ist der derzeitig zweiterfolgreichste deutsche Trainer.

Ebenfalls Grund zur Freude hatte Robert Pletschacher. Nach ihrem Sieg in Tschechien blieb Nott Eck bei ihrem zweiten Lebensstart ungeschlagen und hinterließ einen bestechenden Eindruck. „Sie ist ein ganz tolles Pferd und wir erwarten noch sehr viel von ihr“, verriet der siegreiche Trainer, der die Stute geformt hat, seit sie ein Jährling war. „Sie soll später einmal Rennen in Schweden bestreiten.“ Princess‘ Racer und Elisa Kronos platzierten sich dahinter.

Zum Auftakt waren einmal wieder die Trabreiterinnen gefragt. Sophia Raschat hatte mit Troublemaker die Zulage ganz flugs aufgeholt und führte den Gustav Diamant-Sohn nach einer Reihe von Ehrenplätzen zum verdienten Sattel-Treffer. Västerbo Garonne scheiterte mit der deutschen Championesse Ronja Walter an einer Unsicherheit. Das nutzten Sir Aragon SR und Elixir d’Andain für die besseren Plätze.

Nächster Renntag ist am Samstag, 24. Juni, ab 12.30 Uhr.