Sieben absolute Hoffnungsträger setzen sich beim PMU-Renntag durch – Double für Christoph Fischer und Christoph Schwarz
(trab-sr). Nur eine einzige Melodie wurde beim Montagmittagsrenntag auf der Straubinger Trabrennbahn nach jeder Siegentscheidung gespielt – und das war die Zukunftsmusik. Von allen Pferden, die den Takt vorgaben und als Erste durchs Ziel marschierten, dürfen ihre Besitzer noch Großartiges erwarten. Seine tolle Form untermauerte Christoph Fischer mit den bärenstarken Siegern Lawrence Boko und Rimski. Neuf du Pape, der Christoph Schwarz den ersten Sieg 2024 bescherte, und Nobel Steel zeigten, warum im Jahrgang heuer mit ihnen zu rechnen ist. Sowohl Fischer als auch der neue deutsche Silberhelm Christoph Schwarz konnten ein Double feiern. Auch der Oldie des Renntags, der zehnjährige Eckmuhl Jack, untermauerte, wie unglaublich frisch er noch ist und dass er sicherlich noch viele tolle Rennen vor sich hat. Von der Stärke von Marilyn Boko, die den Renntag würdig abschloss, war ihr neuer Besitzer Peter Platzer selbst verblüfft.
Welch großartige Pferde er in seiner österreichischen Heimat unter Order hat, führte Christoph Fischer in den ersten beiden Rennen vor. Mit Lawrence Boko ließ er zunächst Stallgefährten Faster than Usain ziehen, um sich dann aufzumachen und sein eigenes Trainingspferd in einem großartigen Herzschlagfinish in die Knie zu zwingen. Sowohl Lawrence Boko als auch Faster than Usain hinterließen einen bestechenden Eindruck. Aus zweiter Reihe enttäuschte auch Kytana auf Rang drei keinesfalls.
Die Pferde des Stalles Schub hatte Fischer im Wettstar-Interview ein wenig gescheut – und tatsächlich war wie erwartet sein härtester Widersacher in der zweiten Tagesprüfung Straubings „Pferd des Jahres“ Ocaen Eyes. Der kämpfte erneut wie ein Löwe, doch gegen den bärenstarken Rimski war kein Kraut gewachsen und das erwartete Duell entschied der Love You-Sohn für sich. Astair komplettierte gefällig die Dreierwette.
Ein Double konnte Christoph Schwarz feiern, der bald funkelndes Edelmetall auf dem Kopf haben wird, wenn ihm bei der Championatsehrung der Silberhelm überreicht wird. Der gebürtige Österreicher, der verstärkt für das Team Lila im Einsatz ist, zeigte mit Neuf du Pape, dass auch heuer mit ihm fahrerisch schwer zu rechnen ist. Der Pastor Stephen-Sohn musste weite Wege unternehmen, um an die Spitze zu kommen, die er aber nicht mehr preisgab und hielt den erneut sehr stark laufenden Kingman BR gefällig nieder. Marcus Gramüller, Racing-Manger des Team Lila, sagte im Interview mit Moderator Hartwig Thöne, dass man noch viel von dem nun Vierjährigen hören wird und dass er sogar noch mehr Klasse habe als Alters- und Trainingsgefährte Nobel Steel. Eine starke Ansage, denn auch Nobel Steel zeigte erneut eine bestechende Leistung, war zu fahren wie ein Go-Cart und hielt ohne jegliche Mühen Lennarth und Eisenberg nieder. Damit bleibt der Wallach in seiner neuen bayerischen Heimat ungeschlagen und machte Sieg Numero zwei für Chris Schwarz in diesem Jahr perfekt.
Kein Youngster mehr ist Eckmuhl Jack, doch der kleine Fuchs mit dem großen Herzen ist wie Whiskey – je älter, desto besser. Superfrisch mit wehendem Schweif absolvierte er sein erstes Trotteur Français in seiner neuen Heimat und bescherte Marion Dinzinger gleich den nächsten Treffer. Der Sieg über den langen Weg war ein hartes Stück Arbeit, auch für die Fahrerin, denn Henri de Jautais gab in Führung zunächst einfach nicht klein bei, musste dann aber doch den Großverdiener ziehen lassen. Gegen Super-Franzose Fan d’Arifant, der am Start nicht gut wegkam und Straubing nicht zu seinen Lieblingsbahnen zählt, konnte er Rang zwei verteidigen.
Die restlichen Prüfungen wurden von tollen Stuten gewonnen, die noch einiges vor sich haben. Etwas überraschend fuhr Derbysieger Michael Schmid mit Jahrgangshoffnung Reina KP nicht in Führung, gab aber nach dem überzeugenden Sieg der Österreicherin auch gleich eine plausible Erklärung: „Zuletzt hat sie sich in Front ein wenig müde gelaufen, deshalb wollten wir sie dieses Mal unbedingt von hinten fahren.“ Besser hätte es nicht laufen können, die schöne Rappstute bekam den ordentlich laufenden Viking Victory noch lässig zu fassen, Maiglöckchen Yankee platzierte sich vor dem disqualifizierten Rest. Für Samburu und Maneli war das Rennen schon kurz nach Start ab vorbei.
Dafür konnte Georg Frick dennoch als Trainer eine Siegerin stellen, und zwar eine sehr überzeugende: Marilyn Boko, die Peter Platzer in Vorab-Interviews als nicht ganz einfach und sehr „guckig“ bezeichnet hatte, sprintete in ganz feiner Manier an Tundra vorbei und ließ wie alle Sieger an diesem Renntag Zukunftsmusik hören. Professionell vorgestellt von ihrem neuen Besitzer, war dieser selbst total erstaunt: „Sie hat mich wirklich überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass sie so stark ist. Sie schaut zwar alles an, im Stall und im Heat, aber sie ist ein absolutes Rennpferd!“ Eine lukrative Viererwette ergänzten Stormy Wood und Sly.
Nächster Renntag ist am Montag, 29. Januar, ab 11.15 Uhr.
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