Bei fünf Rennen setzten sich viermal die Gemeinten durch – Herbert Tuscher macht die V5 lukrativ
(trab-sr) Die Favoritenwetter hatten am Donnerstagmittag auf der Straubinger Trabrennbahn allen Grund zu lachen. In vier von fünf Rennen setzten sich die bestgewetteten Pferde durch. Alleiniger „Favoritenschreck“ war Herbert Tuscher. Der ambitionierte Amateurfahrer machte mit Gri My Dream alle Träume vom Sieg des scheinbar souveränen Workaholic Diamant zunichte und ließ so manchen Wettschein in den Papierkorb wandern. Für besondere Aha-Erlebnisse sorgte einmal mehr Marilyn Boko, nach ihrem überwundenen Infekt über den langen Weg stärker denn je. Peter Platzer ist damit weiterhin der derzeit siegreichste Amateur in Deutschland, auch, wenn die meisten Siege in Profirennen gewonnen wurden und somit nicht in der Amateurwertung zählen.
Das erwartete Duell der Rennställe Georg Frick und Manfred Schub blieb nicht aus: Rudi Haller konnte den Schub-Franzosen Iathenus Day überraschend früh an die Spitze des Feldes beordern. Außen zog Marilyn Boko ihre Kreise. Doch die Love You-Stute wurde auch auf dem längeren Weg nicht müde und zog dem Gegner in der Zielgeraden mit beeindruckendem Schlussakkord davon. Ein Raunen ging durch die Zuschauer, und auch Bahnsprecher Ernst Waldsperger kommentierte besonders enthusiastisch diese Leistung der Stute und ihres Fahrers Peter Platzer. Iathenus Day gefiel aber auch in der Niederlage und konnte sich vor einem fein gegangenen Höwings Adler in Szene setzen. Für Marilyn Boko war es bereits der fünfte Sieg in diesem Jahr beim sechsten Start – alle Rennen gewann Peter Platzer mit ihr.
Ebenfalls den weiteren Weg nahm Valesco in Kauf. Während vorne kurz Speedy Ela Su und dann Lots of Love führten, ließ Marisa Bock den Wieserhofer außen traben und verabschiedete sich in der Anfängerklasse dennoch zum souveränen Erfolg. Für den vierjährigen Wallach war es der erste Lebenstreffer. Er hielt Speedy Ela Su, der gut durchzog, und Lots of Love in Schach und war noch bei der Siegerehrung frisch und munter.
„Er ist mein Aushängeschild“, sagt Andreas Geineder über Breeding of Hanke. Dass der mittlerweile sechsjährige Wallach nach Pause an die blendende Vorjahresform anknüpfen kann, zeigte der Cantab Hall-Sohn zum Renntagsauftakt. Er nutzte den außen trabenden Velten Chicago als Lokomotive, während vorne Tumble Boy die Führungsarbeit machte. Nachdem Velten Chicago am Führenden vorbeigezogen war, kam auch Breeding of Hanke in der Zielgeraden mächtig auf Touren und entriss Peter Platzer den zweiten Tagessieg. Anis Rower überraschte dahinter auf Rang drei und machte die Dreierwette lukrativ.
Verantwortlich dafür, dass die V5 ein wenig fetter wurde bei all den Favoritensiegen, war Herbert Tuscher. Nach einem geschonten Rennen an der Innenkante kam Gri My Dream in der Zielgeraden mächtig auf Touren und bezwang erstaunlich locker den Top-Favoriten Workaholic Diamant, der sich in Daglfing und Berlin teuer verkauft hatte. Die Fuchsstute brachte für einen Euro 16,40 Euro Rendite. Sowohl Pferd als auch Fahrership sorgten beim Publikum für Begeisterung.
Einen engagierten Fight lieferten sich Royal Joker und Gamin de Bertrange respektive Dr. Conny Schulz und Julia Wiesner – das Finish fiel so knapp aus, dass sich die Zuschauer fragten, ob es einen Sieger geben würde oder im toten Rennen sogar zwei. Doch nach Vergrößerung des Zielfotos konnte der Sieger des Amateurfahrens doch noch ermittelt werden, und der hieß Royal Joker. Die Megaaußenseiterin Waldblume Venus und Grace d’Alameda ließen die Quote der Viererwette auf sagenhafte 2.247,90:1 schnellen. Alle profitierten davon, dass Pervecal in Führung gegenüber einen schweren Fehler machte und sich aus der Partie sprang.
Nächster Renntag ist am Montag, 10. Juni, ab 11 Uhr
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