NEWS von Sonntag, 04.10.2009

Nachschau Renntag 3. Oktober
Shagall beschert Maximilian Berger den Meistertitel und 50. Sieg
Überlegener Vorlauf- und Finalsieg – Favoritenausfälle in den Eliminationen – Minister Brunner zu Gast

Großer Bahnhof für einen großen Sieger im Finale der Deutschen Besitzerfahrer-Amateurmeisterschaft (v.l.): Magdalena Berger, Pflegerin Birgit Schwarzmann, Besitzerin und Züchterin Isolde Berger, Siegfahrer Maximilian Berger, ZTV-Vorsitzender Josef Schachtner, Staatsminister Helmut Brunner, BTAV-Vorsitzender Georg Wittmann, DTAV-Vorsitzender Dieter Kerbaum, ZTV-Vize Dr. Reinhard Schmidt, Landrat Alfred Reisinger, Landtagsabgeordneter Josef Zellmeier, HVT-Präsident Max Stadler und Landtagsabgeordneter Reinhold Perlak.


(trab-sr). Maximilian Berger konnte schon weit vor dem Ziel den Arm hochreißen und seinem 50. Sieg entgegenjubeln: Vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse siegte der 21-jährige Pinninger auf seiner Straubinger Heimatbahn mit dem familieneigenen Shagall im Finale der Deutschen Besitzerfahrer-Amateurmeisterschaft und wiederholte seinen Vorlaufsieg – diesmal allerdings mit Doppelzulage und über die Steherdistanz. Berger schnappte sich damit nicht nur die 7000 Euro Siegprämie, sondern auch wertvolle Ehrenpreise, überreicht vom Schirmherrn, Staatsminister Helmut Brunner. In den voll besetzten Vorläufen der kleiner Klassen gab es ein regelrechts Favoritensterben. Im Rahmenprogramm hingegen wurde Fiego (Franz Forstner) seiner Favoritenstellung gerecht und siegte zum fünften Mal in Folge.

'Wett‘ einen Zehner auf den Shagall – ich glaub der g’winnt!'

Staatsminister Helmut Brunner im Gespräch mit Besitzer und
Amateurfahrer Oliver Krauß (Stall SECURITAS).

Es war wieder einmal ein Renntag, der die Besucher auf die Straubinger Rennbahn zog. Fünf hervorragend besetzte Vorläufe, ein Rahmenprogramm, das keine Vergleiche zu scheuen brauchte und letztlich ein 'rossnarrischer' Minister. Der flüsterte beim Stallrundgang dem im Finale zweitplatzierten Prince Jaycee scheinbar einige motivierende Worte ins Ohr und schickte kurz vor dem Start des Finales seine Frau noch an den Wettschalter: 'Wett‘ einen Zehner auf den Shagall – ich glaub der g’winnt!' Recht sollte er behalten.

Es bedurfte dreier Versuche, bis ein regelkonformer Start glückte, ehe sich Vorlaufsieger Mecnap mit dem Mönchengladbacher Dr. Wolfram Siemens an die Spitze des Feldes legte, Camiro Zedahn fand dahinter eine Passage, während Schwarzer Peter (Vitus Schwaiger) kurz nach Start bereits in der Luft war.

Vor den Zuschauerrängen war Shagall schon zur Stelle und rückte zu den Führenden auf, kam aber nicht sofort kampflos in Front. 500 Meter musste der Berger-Schützling Druck auf den Führenden ausüben, ehe er die Nase in Front steckte und die Spitze übernahm und damit einem leichten Sieg entgegensteuert. Drei Längen dahinter sicherte sich Prince Jaycee den Ehrenplatz, vor dem Vorlaufsieger Lord Leonhard (Thomas Kirchner) und Camiro Zedahn (Herbert Lorenz). Die restlichen Prämien gingen an Saloniki (Heinrich Berger), Mecnap, Snuffe Pasqual (Vanessa Sutor) und Salvedonna (Magdalena Berger). Die Vorlaufsieger Gazella (Josef Seebauer) und Arrow (Herbert Plankl), sowie Lukas Skovbaek (Melanie Fleschhut) gingen leer aus.

Bei der Siegerehrung gratulierten dem jungen Amateur neben Dieter Kerbaum, Vorsitzender des Deutschen Trabrenn-Amateurfahrerverbandes, Straubings Rennvereinsvorsitzendem Josef Schachtner, einer Vielzahl von Ehrengästen aus Politik und Sport, auch der Landwirtschaftsminister Brunner und überreicht als Ehrenpreis einen Bayerischen Löwen aus Nymphenburger Porzellan. 'Ich freue mich, bei aller Gastfreundschaft, dass ein junger, dynamischer Fahrer aus Niederbayern den Titel geholt hat', sagte Brunner. 'Und doppelt freut der Sieg, weil ich auch noch gewonnen habe.' Respektvoll zeigte sich der aus dem Landkreis Regen stammende Landwirtschaftsminister auch gegenüber der Siegbilanz von Maximilian Berger: '50 Siege mit 21 Jahren – das ist phantastisch.'

'Shagall ist auf 110 Prozent'
Für Maximilian Berger war der Sieg keine wirkliche Überraschung. 'Das Pferd ist gesundheitlich topfit, läuft super Rennen und ist momentan auf 110 Prozent!' Er sei vor jedem Rennen immer etwas skeptisch, ob es letztlich zum Sieg reicht, 'aber heute hatte ich ein super Gefühl.' Freude auch bei Mama Isode Berger, die Besitzerin und Züchterin des Formpferdes ist. Seit ein paar Wochen steht Shagall im Training von Helmut Biendl in Steinach, der ihn auf das Rennen vorbereitet hat.

Mecnap war mit Dr. Wolfram Siemens als 157:10-Außenseiter die Überraschung des Tages, als er im 1. Vorlauf die 1. Abteilung gewinnen konnte.


Während im Finale der Favorit absahnte, der auch seinen Vorlauf gewinnen konnte, sprang für die Favoriten in den anderen vier Vorläufen relativ wenig heraus. Indico Diamant (Walter Herrnreiter) sprang im ersten Rennen an und landete am Turm, ebenso Salvejulia (Maximilian Berger), so dass der Weg für Gazella (Josef Seebauer) und Schwarzer Peter (Vitus Schwaiger) frei war. Die 157:10-Überraschung des Tages war im zweiten Vorlauf der Sieg von Mecnap (Dr. Wolfram Siemens), der den Ausfall des 10:10-Favoriten Top Charm (Dieter Steghofer) ausnutzte und Camiro Zedahn (Herbert Lorenz) auf den Ehrenplatz verwies.

Lord Leonhard und Thomas Kirchner halten in der 2. Abteilung des 2. Vorlaufs Snuffe Pasqual knapp auf Distanz.


Auch im dritten Rennen ein Favoritenausfall: Winning Love (Marie Lindinger) galoppierte, ebenfalls die hoch gehandelte Cenita T.T. (Oliver Krauß). Die Finaltickets sicherten sich Lord Leonhard (Thomas Kirchner) und der lange führende Snuffe Pasqual (Vanessa Sutor). Die Viererwette zahlte mit Virginia Corner (Christina Hempel) und Dark Dream (Michael Gutsche) bei einem Treffer 62536:10 Euro. Auch im vierten Rennen kam Wonderboy (Marie Lindinger) aus dem Tritt, was wiederum Arrow (Herbert Plank) zu einem Sieg nutzte. Dahinter sicherte sich Lukas Skovbaek (Melanie Fleschhut) die Finalteilnahme.

Siegerehrung für Arrow und Herbert Plankl, die in der 1. Abteilung des 2. Vorlaufs gewinnen. Es gratulieren (v.r.) ZTV-Vorsitzender Josef Schachtner, sein Vize Dr. Reinhard Schmift, DTAV-Vorsitzender Dieter Kerbaum und sein bayerischer Kollege Georg Wittmann.


Aus dem dritten Vorlauf qualifizierten sich neben dem späteren Finalsieger Shagall der vom Amateurchampion Hans-Jürgen von Holdt vorgetragene Prince Jaycee, sowie die beiden Berger-Schützlinge Saloniki (Heinrich Berger) und Salvedonna (Magdalena Berger).
Im Rahmenprogramm konnte Fiego (Franz Forstner) seine Siegesserie gegen die Stutenderby-Starterin Key of Life Diamant (Georg Frick) sicher ausbauen, auch Foreign Hand (Herbert Eisenmann) siegte sicher. Für einen Jackpot in der Dreierwette sorgten Korzar Misi (Mykola Volf), Amors Pfeil (Sandra Lutz) und Adebar Ass (Johann Priller), die niemand in dieser Reihenfolge richtig auf dem Schein hatte. Favoritin Green Love (Stephanie Kolenda) lief nicht ins Geld, Co-Favorit John Jademan (Martin Altmann) ging Galopp.

Die 2. Abteilung des 1. Vorlaufs sichern sich Gazella und Josef Seebauer. (Fotos: Bäumel)